Lady Business - Kinostart: 12.03.2020

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In den USA lief der Film schon im Januar – allerdings ...
 
... unter „ferner liefen“. Denn ein großes Publikum konnte diese Komödie nicht anlocken. Das lag einerseits sicherlich am halbgaren Trailer, andererseits dürften die wenigen, die ihn gesehen haben, nicht gerade sehr positive Mundpropaganda betrieben haben. Denn LADY BUSINESS ist ein vorhersehbarer Film, der noch dazu als Komödie versagt, weil er schlicht und ergreifend nicht witzig ist.
 
Das verlockende Angebot
 
Seit vielen Jahren sind Mia (Tiffany Haddish) und Mel (Rose Byrne) beste Freundinnen. Zwischen sie passt praktisch kein Blatt Papier. Sie verbringen nicht nur ihre Freizeit miteinander, sie arbeiten auch zusammen. Denn schon vor Jahren haben sie eine Kosmetikfirma gegründet. Es könnte also das perfekte Leben sein, wäre es nicht so, dass den beiden Unternehmerinnen das Wasser buchstäblich bis zum Hals steht. Sie wissen vor Rechnungen und Schulden nicht mehr aus noch ein.
 
Das ist der Moment der Versuchung. Die Kosmetik-Magnatin Claire Luna (Salma Hayek) macht den Beiden ein Angebot, das man fast nicht ablehnen kann. Sie möchte Mias und Mels Firma übernehmen. Das wiederum stellt für die Freundinnen eine Herausforderung dar, denn erstmals sind sie uneinig – und ihre Freundschaft wird auf die Probe gestellt.
 
Viel Melodrama, wenig Humor
 
Kurioserweise fühlt sich LADY BUSINESS gar nicht wie eine richtige Komödie an. Das mag daran liegen, dass es viel zu viele kitschige Momente mit den Freundinnen gibt, vor allem aber daran, dass die Gag-Dichte sehr gering ist. Überhaupt wirkt dann jeder noch so halbgare Witz so, als hätte man ihn mit Gewalt in die Handlung integriert. Geradeso, als ob der Rattenschwanz an Autoren – drei an der Zahl sind es – und der Regisseur eigentlich lieber ein herziges Drama gemacht hätten.
 
Stattdessen ist dies nun also eine Komödie. Eine, bei der es kaum was zu lachen gibt, was die ohnehin schon mickrige Laufzeit von gut 80 Minuten länger erscheinen lässt, als es eigentlich ist. Denn die Kombination aus altbekannter Geschichte und dröger Präsentation strapaziert die Geduld gewaltig.
 
 
Verschwendete Stars
 
Die Stars Tiffany Haddish und Rose Byrne sind hier schlichtweg verschwendet. Das scheinen sie aber auch erkannt zu haben, da sie hier nicht mehr als Dienst nach Vorschrift abliefern. Noch schlimmer hat es aber Salma Hayek getroffen, die eine Schurkin zum Besten geben muss, die an Lächerlichkeit nicht zu überbieten ist. Man stelle sich das absolute Klischee eines Schurken vor, mit Schnurrbart, der gezwirbelt wird, und einer teuflischen Lache. Der wäre realistischer als Hayeks Figur.
 
Die Schauspielerin dachte im Vorfeld noch darüber nach, ob sie sich für diese Rolle botoxen lassen sollte. Nicht, weil sie das will, sondern weil sie es für eine Kosmetik-Magnatin als passend ansah. Sie entschied sich jedoch dagegen, da der Effekt des Botox nicht verflogen wäre, bevor die Dreharbeiten zu ihrem nächsten Film begannen. Eine kluge Entscheidung.
 
 
Fazit
 
LADY BUSINESS ist eine vorhersehbare, ausgesprochen langatmige Komödie, bei der es kaum etwas zu lachen gibt. Schlimmer kann ein Film, der sich selbst als lustig versteht, tatsächlich nicht sein. Dabei hätte man sicherlich auch diesen Malen-nach-Zahlen-Film etwas aufpeppen können, aber dafür hätte man dann wohl noch weit mehr Autoren benötigt.
 
Denn die, die die Geschichte und das Skript entwickelt haben, hatten offenbar keinerlei Gespür für humoristisches Timing, ganz zu schweigen vom entwickeln echter Gags. Diesen Film sollte man im Kino auslassen. Der wäre selbst im Heimkino oder bei einem Streaming-Dienst nur zweite und dritte Wahl, bei der man überlegt, ob man dafür wirklich Zeit investieren soll.
 
 
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Weitere Informationen

  • Autor:in: Peter Osteried
  • Regie: Miguel Arteta
  • Drehbuch: Sam Pitman
  • Besetzung: Tiffany Haddish, Salma Hayek