Achtung, die Monster kommen! Filmemacher Shane Black („The Nice Guys“) ...
... reanimiert die 1987 gestartete „Predator“-Reihe und legt einen mit frechen Sprüchen gespickten Horror-Action-Comedy-Mix vor, dem es an echten Spannungsmomenten mangelt.
Chaos-Truppe gegen übermächtige Aliens
Im ersten Film des Franchise, den John McTiernan („Stirb langsam“) inszenierte, sah sich Shane Black an der Seite von Arnold Schwarzenegger einem brandgefährlichen außerirdischen Jäger gegenüber, der eine durch den Dschungel stapfende Soldatentruppe in ein tödliches Katz-und-Maus-Spiel verwickelte. Vor diesem Hintergrund passt es wie die Faust aufs Auge, dass der Darsteller, Regisseur und Drehbuchautor der düsteren Monstersaga nun eine Frischzellenkur verpasst. „Predator – Upgrade“ ist der vierte, nimmt man die Crossover-Produktionen „Alien vs. Predator“ und „Alien vs. Predator 2“ dazu, sogar der sechste Eintrag in der vor knapp 30 Jahren ins Leben gerufenen Reihe rund um die tödlichen Alien-Kreaturen.
Im neuen Abenteuer macht der draufgängerische Scharfschütze Quinn McKenna (Boyd Holbrook) während eines Einsatzes in Mexiko Bekanntschaft mit einem dieser Wesen, dessen Raumschiff urplötzlich auf die Erde kracht.
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Während Quinns Kameraden die Begegnung nicht überleben und das eigenartige Geschöpf von Geheimprojektleiter Traeger (unterfordert: Sterling K. Brown) gefangengenommen wird, gelingt es dem Söldner, einen Teil der Predator-Ausrüstung nach Hause zu schicken, wo das brandgefährliche Equipment seinem autistischen Sohn Rory (in einer Klischeerolle verschenkt: Jacob Tremblay) in die Hände fällt. Da er ein unliebsamer Zeuge des Alien-Angriffs ist, soll McKenna in eine Station für psychisch angeknackste Veteranen abgeschoben werden. Als das eingesperrte Monster jedoch aus dem Militärkomplex entwischt, verbündet sich der Sniper mit einem Haufen labiler Ex-Soldaten und der Biologin Dr. Casey Bracket (Olivia Munn), um Schlimmeres zu verhindern. Unterdessen hat der kleine Rory versehentlich Kontakt zu einem anderen, höherentwickelten Predator aufgenommen.
Um keinen Spruch verlegen
Obwohl im Presseheft davon die Rede ist, dass „Predator – Upgrade“ der unheimlichste Teil der Reihe sei, zeichnet sich Blacks Fortsetzung in erster Linie durch ihren konstanten, manchmal erstaunlich bösen Dialogwitz aus. Ständig werfen sich Quinn und seine spleenigen Mitstreiter Sprüche an den Kopf, von denen manche geradewegs ins Schwarze treffen. Herrlich amüsant ist beispielsweise der Moment, in dem ein pathetischer Appell an die Soldatenehre ironisch gebrochen wird und sich die exzentrischen Kämpfer nur widerwillig dem zupackenden McKenna anschließen. Neben einigen gelungenen Onelinern fährt das Drehbuch aber auch diverse platte Witze und himmelschreiend dümmliche Dialoge auf, die eher ungläubiges Kopfschütteln hervorrufen.
Handwerklich solide Arbeit präsentieren der Regisseur und seine Crew in den blutig-derben Kampf- und Meuchelpassagen, wobei man keine große Abwechslung oder besonders bemerkenswerte Inszenierungseinfälle erwarten sollte. Schießen, flüchten, schießen, lautet die Devise, ohne dass der Film – im Gegensatz zum Klassiker von 1987 – seine größtenteils in Dunkelheit getauchten Schauplätze mit einer nervenzehrenden Bedrohungsatmosphäre aufladen könnte. Von echter Horrorstimmung ist „Predator – Upgrade“ weit entfernt, was so manchen Fan der Reihe sicherlich enttäuschend wird.
Wenngleich man an einen Actionstreifen wie diesen keine allzu hohen Ansprüche in puncto Handlung und Figurenzeichnung stellen darf, sticht doch ins Auge, dass Black und Koautor Fred Dekker („RoboCop 3“) recht willkürlich Stichworte, Versatzstücke und Charakterklischees zu einem wenig sättigenden Fast-Food-Brei verquirlen. Ein angedeuteter Vater-Sohn-Konflikt wird in Windeseile wegdiskutiert. Der Außenseitercharme der bunt zusammengewürfelten Rettungsmannschaft blitzt nur phasenweise auf. Die alles andere als glaubwürdige Figur der Biologin wirkt als Quotenfrau wie ein erzählerisches Zugeständnis. Rorys Autismus erscheint arg formelhaft. Und hastig eingeworfene Schlagwörter – unter anderem „Klimawandel“ – taugen nicht, um dem knalligen B-Movie-Streifen einen interessanten Überbau zu geben. So, wie er in McTiernans Ursprungswerk durchschimmert, das als Parabel auf das Trauma des Vietnamkrieges gelesen werden kann.
Fazit
„Predator – Upgrade“ ist eine passabel inszenierte, wenig atmosphärische, inhaltlich beliebig zusammengestoppelte Actionsause mit kessen Sprüchen und durchaus expliziten Splatter-Einlagen.
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