Will Smith hatte es in den letzten Jahren nicht gar so leicht. Für „Erschütternde Wahrheit“ hatte er eigentlich mit dem Oscar gerechnet und wurde nicht mal nominiert.
Dazu war das Drama, das das US-Heiligtum Football in den Schmutz zieht, auch kein großer Erfolg. Vielleicht war das ausschlaggebend, wieso er sich für „Verborgene Schönheit“ verpflichtete. Weil er dachte, dass er hier einen Film hätte, mit dem er an alte Erfolge wie „Das Streben nach Glück“ anschließen könnte. Davon ist „Verborgene Schönheit“ aber weit entfernt.
Liebe, Zeit und Tod
Der Werbemanager Howard (Will Smith) ist ein Macher, der nicht nur die Kollegen mitreißen, sondern auch den Kunden beeindrucken kann. Aber das ist der Mann, der Howard mal war, denn drei Jahre später sieht das alles schon ganz anders aus. Er ist am Ende. Ein verbrauchter, von Schmerz getriebener Mann, der die eigene Firma langsam, aber sicher vor die Hunde gehen lässt.
Seit dem Tod seiner Tochter ist Howard nicht mehr, wer er einmal war. Und das versetzt seine Kollegen und Freunde Claire (Kate Winslet), Whit (Edward Norton) und Simon (Michael Pena) in Sorge versetzt. Einerseits, weil sie ihn mögen, andererseits aber auch, weil es um die Zukunft der Firma geht, die nicht verkauft werden kann, da Howard der Mehrheitseigner ist.
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Man setzt eine Privatdetektivin auf Howard an, die herausfindet, dass der waidwunde Mann Briefe an die Liebe, die Zeit und den Tod geschrieben und verschickt hat. Das ist die Gelegenheit, denn solcher Wahnsinn ist geeignet, um Howard loszuwerden und die Firma verkaufen zu können. Es wird ein perfider Plan entwickelt, der vorsieht, dass Schauspieler als Liebe, Zeit und Tod mit Howard sprechen sollen, was man filmen und dann so manipulieren will, dass es aussieht, als hätte der Mann vollends den Verstand verloren.
Massig Kitsch
Schon die Prämisse des Films ist übel. Einerseits, weil sie dazu angetan ist, den Zuschauer mit Kitsch geradezu zu erschlagen, andererseits, weil das Finale im weihnachtlichen Ambiente fast schon schmerzhaft schlecht ist.
Darüber hinaus erweist sich „Verborgene Schönheit“ als moralisch ziemlich verwerflich. Denn den Plan, den Howards angebliche Freunde aushecken, ist an Bösartigkeit kaum zu übertreffen. Sollte man meinen, dass dafür wenigstens eine Szene eingesetzt würde, in der den Protagonisten Zweifel kommen, so wird man überrascht.
Halbgar ist alles, was an Moral von den Übeltätern hier aufgebracht wird. Pervertiert wird das am Ende noch dadurch, dass für Howard die Begegnungen mit Liebe, Zeit und Tod respektive den Schauspielern, die sie darstellen, eine reinigende Wirkung hat. Denn endlich beginnt er mit der Trauerbewältigung. Und endlich findet er Stück für Stück ins Leben zurück.
Das hätte vielleicht noch funktioniert, wenn seine „Freunde“ dies als Ziel gehabt hätten. Stattdessen verrennt sich das Skript in einer hanebüchenen Erzählweise und zerfasert, weil den Kollegen auch noch eigene Problemchen angedichtet werden.
Top-Besetzung
Wie ein derart verworrener Film eine derart hochkarätige Besetzung anziehen konnte, bleibt wohl das Geheimnis des Regisseurs. Denn schauspielerisch ist den hervorragenden Mimen nicht wirklich viel geboten. Am besten schneiden noch Keira Knightley und Helen Mirren als Verkörperungen von Liebe und Tod ab, den Film retten können sie aber auch nicht.
Fazit
„Verborgene Schönheit“ ist ein mit Kalendersprüchen und hanebüchenen Bauernweisheiten vollgepfropfter Film, der sich mit solch schweren Themen wie Tod und Trauer befasst, diesen aber nicht gerecht wird. Stattdessen nutzt man das alles, um Kitsch in Reinkultur zu bieten.
Das ist nur etwas für ganz hartgesottene Will-Smith-Fans. Alle anderen bleiben besser dem Kino fern.
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