Luis und die Aliens - Kinostart: 24.05.2018

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In dieser Deutsch-Luxemburgisch-Dänischen Koproduktion trifft der kleine Luis auf ...
 
... drei Aliens. Darüber können Kinder lachen. Und Erwachsene sehen wieder mal den Unterschied zwischen Kinderfilm und Familienfilm.
 
„Aliens? Ihr seid die Aliens!“
 
Luis ist elf Jahre alt. In der Schule hat er es schwer. Ein Rowdy quält ihn. Und wenn die nette Mitschülerin ihn anspricht, weiß er nicht was er sagen soll. Daheim hat er es auch nicht leicht. Nach dem Tod der Mutter, ist er allein mit seinem Vater. Der ist aber nur mit seiner Suche nach außerirdischem Leben beschäftigt. Die Nächte verbringt er am Teleskop und verschläft die Tage. Aber selbst wenn er wach ist, beschäftigt er sich nur mit seinen Apparaten, die ihm helfen sollen, Außerirdische zu entdecken. So vergisst der Vater sogar den Geburtstag seines Sohnes. Als dann tatsächlich drei Aliens auf der Erde landen, treffen sie ausgerechnet auf den kleinen Luis.
 
Ein „Kinderfilm“ heißt so, weil er für Kinder gemacht wird. Kinder können sich über einen solchen Film amüsieren, während die Erwachsenen daneben sitzen, weil man kleine Kinder nun mal nicht alleine ins Kino gehen lässt. Ein „Familienfilm“ wird für die ganze Familie gemacht. Kleine Kinder lachen teilweise über andere Scherze als ihre größeren Geschwister und die Erwachsenen lachen über Gags, die den Kindern oft komplett entgehen. „Der kleine Eisbär“ ist zum Beispiel ein Kinderfilm. „Tobias Totz und sein Löwe“ ist auch ein Kinderfilm.
 
Erwachsene die sich Filme wie diese ohne Kinder ansehen, dürfen sich nicht wundern, wenn man ihnen mit Argwohn begegnet. Die meisten Disney-Filme der letzten Jahrzehnte und jeder einzelne Film von Pixar sind wunderbare Beispiele für Familienfilme. Kleine Kinder lachen, wenn die Hunde in „Lilo & Stitch“ sich vor dem kleinen Alien fürchten. Größere Kinder amüsieren sich über die Streitereien zwischen Lilo und ihrer älteren Schwester. Und die Erwachsenen schmunzeln über den Beamten der Familienfürsorge, der dann doch für eine Behörde arbeitet, die Außerirdische überwacht.
 
„Luis und die Aliens“ ist eindeutig ein Kinderfilm. Über die Gags kann man fast nur lachen, wenn man nicht älter als Luis selbst ist. Kinder bis elf Jahre werden sich aber durchaus amüsieren können. Die Außerirdischen zwängen sich zu dritt in ein winziges Raumschiff und stellen sich ganz allgemein ein bisschen dumm an. Die Aliens sind aber nicht ganz so dumm wie jeder Erwachsene in diesem Film. Also können die Kinder über die Nachbarn mit dem Putzzwang lachen oder über den dümmlichen Schuldirektor. Wenn die Aliens dann immer wieder mehr schlecht als recht die Gestalt von Menschen annehmen um diese noch schlechter zu imitieren, ist das für Kinder natürlich besonders witzig. Eines der Aliens hat dann auch noch Ohren, die Konfetti verschießen. Es wird also einiges geboten.
 
Erwachsene werden sich nicht annähernd so gut amüsieren. Dazu sind sogar die wenigen „erwachsenen“ Gags immer noch zu kindlich oder sogar kindisch. Wenn zwei der Aliens die Gestalt des Nachbarpaares annehmen, muss eines davon in sein Dekolleté schauen, um zu erkennen, dass es den Körper einer Frau hat. Auch über die Parodie auf eine TV-Verkaufsshow kann man nur lachen, wenn man die Pubertät noch vor sich hat.
 
 
Oscar-Zwillinge
 
Die Zwillinge Wolfang und Christoph Lauenstein haben vor fast dreißig Jahren den Oscar für den besten animierten Kurzfilm gewonnen. An den kurzen Film namens „Balance“ kann ich mich sogar noch erinnern. Aber in den dazwischenliegenden achtundzwanzig Jahren kann ich mich beim besten Willen an keinen Film erinnern, bei dem die Zwillingsbrüder Regie geführt hätten. Nun, bei „Luis und die Aliens“ sieht wirklich gar nichts nach einem Oscar aus. Der visuelle Stil erinnert an eine alte Nickelodeon-Serie. Die Hintergründe sind ziemlich leer und statisch. Vor allem die Mimik der Figuren wirkt stark eingeschränkt. Die Synchronisation klingt halbwegs kompetent.
 
 
Fazit
 
„Luis und die Aliens“ ist ein Kinderfilm. Kein besonders guter Kinderfilm, aber auch kein besonders schlechter. Wenn es am Sonntagsnachmittag regnet und man mit seinem Kind „Coco“ und „Peter Hase“ schon gesehen hat, macht man mit diesem Film nicht viel falsch.
 
 
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Weitere Informationen

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  • Regie: Wolfgang Lauenstein
  • Drehbuch: Christoph Lauenstein