Zwanzig Jahre nach dem ersten Teil kommt nun ein weiterer ...
... neuer „Ice Age“-Film … naja, .. nicht in die Kinos aber doch auf Disney+. Und das ist nicht das einzige, das diesen Film von seinen Vorgängern unterscheidet …
You’ll never survive on your own
Crash und Eddie, die beiden Opossum-Brüder haben es wieder einmal zu bunt getrieben. Nachdem Manny ihnen erklärt, sie wären unfähig alleine zurecht zu kommen, stehlen sie sich klammheimlich davon. Auf ihrem Weg in die Freiheit finden sie den Zugang zur Unterwelt aus Teil Drei. Dort leben nicht nur immer noch Dinosaurier, sondern auch der Abenteurer Buck. Und Buck hat einen gefährlichen Feind …
Als 2002 der erste Film der Serie erschien, waren Publikum und Kritik begeistert. Und das absolut zurecht. „Ice Age“ war frisch, neu und besonders. Die Handlung war witzig und trotzdem spannend. Die Charaktere waren originell ausgearbeitet. Und die Animation war besser als alles, was man damals in Filmen die nicht von Disney oder Pixar stammten je gesehen hatte. Teil Zwei war eine würdige Fortsetzung. Teil Drei war großartig. Auch Teil vier und fünf waren immer noch durchaus unterhaltsame Familienfilme.
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https://www.cinepreview.de/index.php/item/743-ice-age-die-abenteuer-von-buck-wild-disney-start-25-03-2022#sigProId7fdf2e9d88
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„Ice Age – Die Abenteuer von Buck Wild“ ist ganz nett geraten. Mehr aber auch nicht. Man kann den Film aus mehreren Gründen nicht wirklich als Teil der Serie betrachten. Ursprünglich als Auftakt einer Fernsehserie geplant, hat man dann einen Spielfilm daraus gemacht. Aber dieser Film ist genauso wenig eine echte Fortsetzung oder ein vollwertiger Beitrag zur Serie wie „LEGO Star Wars Holiday Special“ echte Fortsetzung von Episode IX oder ein vollwertiger Beitrag zum Star Wars-Universum war. Fangen wir mit der wichtigsten Information für alle Fans von „Ice Age“ an: Scrat ist nicht im Film! Ich wiederhole, Scrat das Säbelzahnrattenhörnchen erscheint nicht in diesem Film. Es gibt nicht eine Szene, in der Scrat versucht eine Eichel zu erwischen oder diese zu verstecken. Nicht eine einzige. Der Liebling des Publikums erscheint nicht in diesem Film. Das ist wie „Family Guy“ ohne Stewie oder Star Wars ohne Droiden.
Scrats Abwesenheit hat rechtliche Gründe: Disney hat zusammen mit 20th Century Fox auch die Rechte an den Filmen und Filmserien dieses Studios gekauft. Unter diesen Serien war auch „Ice Age“ Die Rechte für die Figur Scrat liegen aber seit einem Rechtsstreit bei Scrats Erfinderin Ivy Supersonic . Dass man sich mit Frau Supersonic finanziell einigen kann, zeigt die Tatsache dass eine Serie mit dem Namen „Ice Age: Scrat Tales“ für April auf Dinsey+ angekündigt wurde. Für „Ice Age – Die Abenteuer von Buck Wild“ wollte man wohl nicht so viel Geld ausgeben.
In der englischen Originalfassung spricht Simon Pegg wieder die Figur des Buck. Damit ist er der einzige der ursprünglichen Sprecher, der an diesem Projekt beteiligt ist. Weder Ray Romano, John Leguizamo, Denis Leary noch Queen Latifah, Josh Peck oder Seann William Scott sind im Film in ihren alten Rollen zu hören. Sie alle wurden durch unbekannte und daher sehr viel billigere Voice-Actors ersetzt.
Everything changes. That’s a fact.
Und das ist das zentrale Problem von „Ice Age – Die Abenteuer von Buck Wild“: der ganze Film ist leider recht billig gemacht. Die Qualität der Animation ist nicht mit der des ersten Films vergleichbar. Und der erste Film ist mittlerweile zwanzig Jahre alt. Der Animation des neuen Films fehlt es einfach an Tiefe, an Details. Es fehlt das Liebevolle. Es fehlt dieses gewisse Etwas, das einen hochwertigen Look ausmacht.
Auch das Drehbuch lässt sich kaum mit denen der Vorgänger vergleichen. Andererseits lässt es sich teilweise zu gut mit denen der Vorgänger vergleichen. Denn die wenigen gelungenen Gags erinnern immer an ähnliche Stellen aus den früheren Filmen. Egal ob visuelle Gags oder lustige Dialogstellen, es wirkt oft, als hätte man hier verworfene Ideen aus den älteren Beiträgen zur Serie verwertet.
Ein T-Rex beim Zahnarzt, die dressierten Raptoren, kleine feuerspeiende Drachen, … bei all dem fragt man sich, waren das abgelehnte Ideen zu früheren Filmen? Buck hat nun eine Freundin und einen neuen Feind, aber besonders originell wirken diese Figuren nicht. Dass der Film offensichtlich nach Teil Drei spielt, darin aber Figuren aus Teil vier und fünf komplett fehlen, vermag den Eindruck nicht zu zerstreuen.
Regie führte John C. Donkin. Der war bisher vor allem als Produzent von Animationsfilmen tätig und hat auch an mehreren der früheren „Ice Age“-Projekte mitgearbeitet. „Ice Age – Die Abenteuer von Buck Wild“ ist aber seine erste Regiearbeit und das merkt man. Donkin macht keine großen Fehler. Leider hat der Film einfach kein Tempo, keinen richtigen Rhythmus. Mit gerade mal 82 Minuten fällt der Film reichlich kurz aus, ist aber nie besonders kurzweilig.
Fazit
Es ist sicher besser, wenn dieser Film nur auf dem Bildschirm zu sehen ist und nicht auf der großen Leinwand gezeigt wird. Fürs Kino reicht das alles einfach nicht.
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