Mit DIE FOTOGRAFIN haben Regisseurin Ellen Kuras (u.a. THE BETRAYAL) und ...
... Schauspielerin Kate Winslet (u.a. TITANIC) einer historisch bedeutenden Frau ein Denkmal gesetzt. Aber ist das auch würdig?
Historical brave Act!
Das ehemalige Fotomodell Lee Miller (Kate Winslet) ist es leid, Objekt ihrer männlichen Kollegen zu sein und konzentriert sich auf ihre eigene Arbeit als Fotografin. Mitten im Krieg geht sie als Fotoreporterin an die Front nach Frankreich und dokumentiert gemeinsam mit ihrem Kollegen David E. Scherman (Andy Samberg) über Monate die Schrecken des Zweiten Weltkriegs.
Sie gehören zu den ersten Fotografen, die bei der Befreiung der Lager von Buchenwald und Dachau dabei sind. Lees Bilder werden zu den stärksten Zeugnissen jener entsetzlichen Verbrechen und brennen sich in die Geschichte ein – aber lassen auch Miller selbst bis an ihr Lebensende nicht mehr los …
Make me invisible
Gemeinsam mit Lee Millers Sohn, Antony Penrose, begann Kate Winslet bereits 2016 mit der Entwicklung von DIE FOTOGRAFIN. Im Vordergrund stand dabei Millers prägendster Lebensabschnitt, ihre Zeit als Kriegsberichterstatterin an der Front des Zweiten Weltkrieges. Über mehrere Jahre hinweg tauchten Winslet und Penrose in Lee Millers persönliche Archivmaterialien ein. Insbesondere blickten sie auf die Ereignisse, die Miller dazu bewegten, ihre Stimme als Zeugin des Krieges zu nutzen. Etwas, das auch seinen Weg in den Film gefunden hat. Denn der rote Faden ist ein Interview, in dem Miller ihr bewegtes Leben noch einmal revue passieren lässt.
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Inszeniert von Regisseurin Ellen Kuras, nach einem Drehbuch von Liz Hannah, Marion Hume, John Collee, sowie Kate Winslet, welche auch die Hauptrolle verkörpert. Und vielen vor allem als Rose DeWitt Bukater aus James Cameron´s TITANIC – Verfilmung ein Begriff sein dürfte. Winslet und Kuras kannten sich übrigens bereits von den Dreharbeiten an der preisgekrönten Tragikomödie VERGISS MEIN NICHT! (2004). Lee´s Ehemann wird im Film von Alexander Skarsgård (u.a. INFINITY POOL) dargestellt.
In einer filmischen Biografie, die nicht nur das Wirken einer bedeutenden Frau dokumentiert, sondern ebenfalls hervorragend unterhält. Denn Kuras weiss, wie man Geschichten mit historischem Hintergrund erzählt, ohne die Zuschauer zu langweilen. Dramaturgisch dicht, ohne Längen. Mit sinnvollen Dialogen, sowie einer Kamera, die stets nah an ihrer Protagonistin ist.
It´s only because you have two balls!
Um uns das Wesen einer Frau zu vermitteln, an welcher die Schrecken des Zweiten Weltkrieges, egal ob im privaten Umfeld oder an der Front, vorbeizuziehen scheinen. Als würde sie diese lediglich durch ihre Kamera beobachten. Stärke, die Winslet zusätzlich durch körperliche Freizügigkeit unterstreicht. Also desöfteren für die Kunst die Hüllen fallen lässt.
Das sie sich im Krieg befindet entgeht dem Zuschauer aber dennoch nicht. Auch wenn Kuras die teils verstörenden Motive, welche Miller mit ihrer Kamera festhält nie direkt zeigt. Sondern uns immer durch ihre schwarz/weiß – Fotos offenbart werden. Ein Stilmitel, das den Film für eine breitere Zielgruppe zugänglich macht, ohne seine Wirkung zu verlieren. Vor allem das darauf abgebildete Leid der Frauen und Kinder wird man nach dem Kinobesuch garantiert so schnell nicht mehr vergessen.
Lediglich das letzte Drittel von DIE FOTOGRAFIN gestaltet sich etwas langatmig, bis der Film uns schließlich mit einer unerwarteten Wendung überrascht.
Fazit
DIE FOTOGRAFIN porträtiert den Weg einer unerschrockenen Frau, die sich den Weg in eine Männerdomäne ebnete, sowie durch ihre Kunst maßgeblich dazu beigetragen hat, dass die Schrecken des Krieges nicht vergessen werden. Etwas, das Regisseurin Ellen Kuras in beeindruckenden Bildern, einem perfekten Cast, sowie einer fokusierten Erzählweise glaubhaft auf die Leinwand adaptieren konnte. Und deshalb unbedingt im Kino gesehen werden sollte.
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