Der Wein, der Wind und das Meer

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Cédric Klapisch lädt ein ins wunderschöne Burgund, wo sich zwischen ...
 
... Weinreben ein Familiendrama abspielt. Der französische Regisseur Cédric Klapisch ist auf zwischenmenschliche Auseinandersetzungen spezialisiert. In der „L’Auberge Espagnole“-Trilogie mit Audrey Tautou hat er das bereits bewiesen. In „Der Wein und der Wind“ entführt er uns in eine Winzerfamilie, die sich nach einem schweren Schicksalsschlag zusammenraufen muss.
 
Der heimliche Star des Films ist das Burgund
 
Klar, dass ein französischer Film, der im Burgund spielt, schon allein optische eine Augenweide ist. Und Cédric Klapisch weiß, was er seinem Publikum schuldig ist: Wunderschöne Aufnahmen der Weinberge zu allen Jahreszeiten gibt es in seinem Werk in Hülle und Fülle. Da der Film kurz vor der Weinlese beginnt und ein knappes Jahr abdeckt, bekommt der Zuschauer direkt einen Einführungskurs in Sachen Weinbau. Trauben stampfen und Verköstigung inklusive.
 
Pio Marmaï, Ana Girardot und François Civil als ungleiche Geschwister
 
Die Handlung beginnt als Jean (Pio Marmaï), der älteste von drei Geschwistern, nach zehn Jahren Weltreise überraschend auf das Weingut seiner Familie zurückkehrt, weil sein Vater im Sterben liegt. Seine Geschwister Juliette (Ana Girardot ) und Jérémie (François Civil ) freuen sich und sind gleichzeitig verletzt, weil ihr Bruder ihnen jahrelang den Kontakt verweigert hat.
 
Als ihr Vater stirbt, müssen sich die Geschwister zusammenraufen, und die Weinlese gemeinsam bewältigen. Dabei brechen immer wieder alte Wunden auf, die das Trio vor die alles entscheidende Frage stellen: Wollen sie gemeinsam für ihr Erbe kämpfen oder ihr Land verkaufen und jeder auf sich gestellt ihr Glück versuchen?
 
 
Wein, Familie und die Suche nach dem Ich
 
“Der Wein und der Wind” ist ein einfühlsamer Film, der die großen Fragen des Lebens anhand einer kleinen Familie erörtert. „Wer bin ich? Was will ich? Wie gewichte ich meine eigenen Wünsche gegen die meiner Familie?“, sind die Themen, die Cédric Klapisch beschäftigen. Der Regisseur hat eine kleine Perle geschaffen, die ohne Spezialeffekte und große Stars auskommt und sich wie eine Reise zurück zum (Kino)-Ursprung anfühlt.
 
 
Fazit
 
Freunde des französischen Cinéma werden “Der Wein und der Wind” lieben. Der Film vereint komplexe Familienstrukturen mit Momenten der Glückseligkeit und einfühlsamem Humor.
 
 
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Weitere Informationen

  • Autor:in: Claudia Oberst
  • Regie: Cédric Klapisch
  • Drehbuch: Santiago Amigorena
  • Besetzung: Pio Marmaï, Ana Girardot