Die Schlümpfe: Der grosse Kinofilm - Kinostart: 17.07.2025

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Die Schlümpfe sind wieder da! Schlumpfiger als je zuvor! Stell sich bloß ...
 
... die Frage: kann das nach all den Fernsehserien, Kinofilmen und anderen Auftritten der letzten Jahrzehnte im Jahr 2025 überhaupt noch schlumpfen?
 
Sag mal, wo kommt Ihr denn her?
 
Die Handlung von „Die Schlümpfe: Der große Kinofilm“ ist schnell erzählt, aber ebenso doof wie belanglos. Daher erspare ich uns allen die Details rund um Zauberbücher, den weggezauberten Papa Schlumpf, seinen im Paris lebenden Bruder und wie die anderen Schlümpfe ihn und die Bücher Mithilfe des Bruders vor bösen Zauberern retten müssen. Die Handlung ist nicht die größte Stärke dieses neuen Films rund um die kleinen blauen Bewohner von Schlumpfhausen.
 
Das kommt etwas überraschend. Die Autorin Pam Brady hat bisher vor allem Drehbücher für verschiedene Projekte der „Southpark“-Schöpfer Trey Parker und Matt Stone verfasst. Wer Bradys Arbeit an „South Park“, „South Park – Der Film“, dem herrlich schrägen „Team America“ oder der unterschätzten Komödie „Hot Rod“ mit Andy Samberg kennt, hätte von „Die Schlümpfe: Der große Kinofilm“ mehr oder zumindest teilweise anderes erwartet. Aber Brady hat hier einen gefälligen kleinen Kinderfilm geschrieben. Eltern müssen keine Angst haben, ihre kleinen Kinder diesen Film sehen zu lassen.
 
Und das ist etwas schade. Ich unterscheide schon lange zwischen Kinderfilmen und Familienfilmen. Familienfilme können die ganze Familie unterhalten, weil sie neben Gags und Handlungselementen nur für die Kleinen auch solche für die erwachseneren Kinobesucher enthalten. Illumination, Dreamworks, Disney und vor allem Pixar machen großartige Familienfilme, in denen kleine Kinder über diese und Erwachsene über jene Gags lachen, während alle zusammen wieder über andere Gags lachen können.
 
In dem neuen Film rund um die Schlümpfe gibt es wenig, über das die erwachsenen Kinobesucher lachen könnten. Es gibt eine nette Sequenz, in der die Figuren andere Dimensionen durchqueren müssen und kurzzeitig unter anderem als 8-Bit-Computerspiel, Anime oder Claymation zu sehen sind. Und an anderer Stelle liefert eine Schildkröte einen wirklich gelungenen Gag, aber davon abgesehen gibt es für Erwachsene ohne Kinder kaum einen Grund diesen Film zu sehen.
 
Die jüngeren Filmfans werden gut unterhalten werden und das ist das Wichtigste an einem Kinderfilm. Die Gags sind alle keine Meisterwerke des Humors, aber die Kleinen haben etwas zu lachen. 90 Minuten lang tut sich was auf der Leinwand und auch wenn nicht alles Sinn ergibt, summiert es sich doch zu einem unterhaltsamen Ergebnis für Kinder zwischen 6 und 12 Jahren. Kleineren Kinder wird der Film gelegentlich überfordern. Für ältere Kinder wird das Ganze dann irgendwann einfach doch zu kindlich und damit langweilig werden.
 
Aus Schlumpfhausen, bitte sehr
 
Inszeniert wurde der Film von Chris Miller. Der hat bisher unter anderem „Shrek der Dritte“ und das Spin-Off „Der gestiefelte Kater“ inszeniert. Und gemessen daran hätte man von „Die Schlümpfe: Der große Kinofilm“ auch filmisch etwas mehr erwartet. Der neue Film ist sicher sehr viel besser geraten als europäische Produktionen wie „Die Heinzels“. Aber der Film hat einzelne Längen und so richtig hochwertig wirkt die Animation kaum jemals. In einigen Szenen, in denen die Schlümpfe in der realen Welt unterwegs sind, wirken sie nie wie ein Teil ihrer Umgebung. Und auch in ihrer Welt wirken die Hintergründe meistens statisch und die Mimik der Schlümpfe erreicht nie die Ausdruckskraft der Figuren in Filmen von Dreamworks, Disney oder Pixar.
 
„Die Schlümpfe: Der große Kinofilm“ wurde von Paramount Animation produziert. Ja, auch Paramount hat ein Animationsstudio. Der erste dort produzierte Spielfilm war „SpongeBob Schwammkopf 3D“ von 2015. Es folgten Filme wie „Sherlock Gnomes“, „SpongeBob Schwammkopf: Eine schwammtastische Rettung“ und zuletzt „Transformers One“, die alle ganz nett, doch sicher keine Höhepunkte der Animationsfilmkunst waren. Aber Paramount hat seit einiger Zeit einen eigenen Streaming-Dienst und will dort auch Inhalte für die ganze Familie anbieten, also dürfen wir uns wohl auf weitere Animationsfilme dieses Studios freuen. An der allgemeinen filmischen Qualität darf dort aber noch ein bisschen gearbeitet werden.
 
In der englischen Originalversion hört man die Stimmen einer langen Liste großer Namen, allen voran Rihanna als Schlumpfine, aber auch John Goodman, Nick Offerman, Amy Sedaris, Hannah Waddingham, Jimmy Kimmel, Sandra Oh, Octavia Spencer und viele mehr. Welcher dieser Namen die Kinder zwischen 6 und 12 beeindrucken soll, für die dieser Film gemacht wurde, ist unklar. Álvaro Soler, dessen Stimme neben anderen in der deutschen Fassung zu hören ist, war wenigstens Coach bei „The Voice Kids“, was den Kleinen vermutlich ebenso schnurz sein kann.
 
Die stimmliche Allzweckwaffe Rick Kavanian darf in der deutschen Fassung gleich zwei Figuren die Stimme leihen. Davon abgesehen verzichtet man aber in der deutschsprachigen Version weitgehend auf das „Stunt-Casting“ Prominenter und lässt erfahrene Synchronsprecher*innen ihren Job machen. So hat zum Beispiel der Schlumpf, der in der Originalversion die Stimme von Kurt Russel hat, in der deutschen Fassung die Stimme des großen Manfred Lehmann, der nicht nur der langjährige Stamm-Synchronsprecher von Kurt Russel sondern u.a. auch von Bruce Willis und Gerard Depardieu ist. Mit solchen Profis am Mikro klingt der Film beinahe besser als er aussieht, auch wenn die Gesangseinlagen trotzdem nicht nötig gewesen wären.
 
 
Fazit
 
Paramount hat einen netten, unterhaltsamen und alles in allem recht schlumpfigen Film für Kinder zwischen 6 und 12 Jahren geschlumpft. Für ältere Filmfans hätten Drehbuch und Regie noch etwas mehr schlumpfen müssen.
 
 
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Weitere Informationen

  • Autor:in: Walter Hummer
  • Regie: Chris Miller
  • Drehbuch: Pam Brady
  • Besetzung: Rick Kavanian, Álvaro Soler